Personalisierte Werbung von HP via DD: epic fail

Martin Frech

Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich die aktuelle Ausgabe der Fach­zeitschrift »Deutscher Drucker« (DD, Nr. 23 vom 14.11.2013) aus dem Brief­kasten nahm. Beigelegt war Werbung von Hewlett-Packard (HP), die sofort auffiel, da sie mit der Zeitschrift in einer Plastikhülle verpackt war: ein gefalztes Plakat im B2-Format (70 × 50 cm), das mit den Daten des Abon­nenten personalisiert bedruckt ist.

Die Personalisierung besteht aus einer groß gesetzten namentlichen An­sprache, einem zur Adresse passenden Stadtplanausschnitt mit markierter und einge­druckter Adresse des Abon­nenten, einem stilisierten Panorama der nächsten Großstadt und auf der Rückseite den Kontaktdaten des für das PLZ-Gebiet zu­stän­digen HP-Vertriebsmitarbeiters.

Im Heft beschreibt ein redaktioneller Artikel die Produktion des Werbe­beilegers.⁠1 Demnach wollte HP mit einem Druckmuster aufwendig die Indi­viduali­sierungs­möglich­keiten zeigen, die mit der Druck­maschine »Indigo Press 10000« machbar sind. 6.000 voll­personalisierte Bogen wurden gedruckt – mit Daten aus der Abo-Datenbank des Deutschen Druckers.

Das Prob­lem ist nun, dass ich nicht »meine« Version des Plakats bekam, sondern die eines an­de­ren Abonnenten aus meiner Nachbarschaft. Etwas ist im Produk­tions­prozess offen­sichtlich schief­gelaufen (der Post kann man das nicht in die Schuhe schieben, da der Adress­aufkleber korrekt ist).

Interessanter­weise wird im Artikel darauf hingewiesen, wie sicher­gestellt werden sollte, dass jeder Abonnent den richtigen Beileger erhält; nämlich durch eine Nummer auf dem Beileger, der identisch auf das Adress­etikett der Zeit­schrift gedruckt wurde. Diese Nummern haben bei der an mich versendeten Sendung je­doch nicht überein­gestimmt. Ich nehme an, ein anderer Abonnent des Deutschen Druckers hat »mein« Plakat be­kom­men.

Das ist für mich in diesem Fall kein Prob­lem (der Werbe-Effekt ist natürlich dahin). Das Beispiel illustriert je­doch, dass beim Umgang mit persönlichen Daten ganz be­son­ders sorgfältig gearbeitet werden muss: Kleinste Schlampereien können unabsehbare Prob­leme nach sich ziehen.


Fußnoten.
1Grajewski, Judith: Gedrucktes Infotainment. In: Deutscher Drucker, Nr. 23 vom 14.11.2013, S. 14 f.
Zitierempfehlung (.BibTeX, .txt):
Frech, Martin: »Personalisierte Werbung von HP via DD: epic fail«. In: Notizen zur Fotografie, 2013-11-17. Online: https://www.medienfrech.de/foto/NzF/2013-11-17_Martin-Frech_Personalisierte-Werbung-von-HP-via-DD-epic-fail.html
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Frech, Martin: »Personalisierte Werbung von HP via DD: epic fail«. In: Notizen zur Fotografie, 2013-11-17. Online: https://www.medienfrech.de/foto/NzF/2013-11-17_Martin-Frech_Personalisierte-Werbung-von-HP-via-DD-epic-fail.html$1